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Der bewegte Mann

Erstaufführung, R: Sönke Wortmann

Nach mehrfachem Seitensprung flog Axel endlich doch aus DorosWohnung und obwohl er alle Telefon-Register zieht, haben seineanderen Frauen kein Bett frei. So landet der gutgebaute Blondeschließlich bei den Schwulen Walter und Norbert. Den Jungens,die öfters als Mädels antanzen, gehen die Augen überbei der 'superscharfen Sahneschnitte' Axel. Trotz grundlegenderVerständigungsprobleme bei Beziehungsgesprächen verliertAxel seine Schwulen-Angst und eines Nachts findet Doro im Schrankeinen anderen Mann ... Dieser äußerst bewegteWortmann-Film bleibt gegenüber allen anderen aktuellen deutschenFilm-Affären der Sieger. In jeder Hinsicht: Der Spaß anHomos und Heteros läßt nicht nach. Til Schweiger,ehemaliger Manta-Manta-Fahrer, verkörpert als der schöneAxel wunderbar den üblichen Angstschweiß inSchwulennähe. Joachim Krol ("Wir können auch anders") undRufus Beck schlüpften vollkommen glaubhaft in die Homo-Haut.Achim 'Bierchen' Rohde kann als Metzger wieder so richtig Gas geben.Wortmann hat nach der peinlichen Laberkomödie "Allein unterFrauen", dem Dauerbrenner "Kleine Haie" und der Niete "Mr. Bluesman",die jetzt überall gerne vergessen wird, den RalfKönig-Comic flott und flüssig für das gesamtdeutscheKinovolk inszeniert. Dabei amüsiert beim Szenen-Sightseeing inKölle die verklemmt an ihrer Sexualität vorbeidiskutierende Hetero-Männergruppe ebenso wie dieSchwulen-Party.

PS: Ich hab's genau gesehen, Axel gab seiner schwangeren Frau eineOhrfeige!

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Drehbeginn:

Eine Menge Namen aus deutschen Erfolgsfilmen der letzten Jahre undGeschichten des beliebten Comic-Zeichners Ralf König sollen mitdem Titel "Der bewegte Mann" einen weiteren Schritt zu besserendeutschen Filmen leisten. Seit gestern wird die BerndEichinger-Produktion unter der Regie von Sönke Wortmann ("KleineHaie") in Köln an vielen, geheimgehaltenen Plätzen gedreht.Ralf König, der Autor von Comics wie "Der bewegte Mann", "PrettyBaby" oder "Lysistrata", die als Rowohlt-Taschenbücher nicht nurin der Homosexuellen-Szene für Spaß sorgten, erklärtezum Drehstart, weshalb nach seiner Vorlage ein Realfilm und keinZeichentrickfilm entsteht: Seine Bildergeschichten seien sehrdialogbetont und der Film werde mit seinen Schauspielern großenWert auf die Charaktere legen. Die Geschichte vom attraktiven Axel,der während einer Beziehungskrise mit seiner Freundin Doro voneinigen schwulen Männern für die Homosexualitätabgeworben werden soll, spielt Til Schweiger, der Blonde aus "Manta,Manta", als Axel. Joachim Krol, der Stotterer aus "Wir könnenauch anders" und Katja Riemann aus "Abgeschminkt"vervollständigen die Riege hoffnungsvoller, junger Darsteller.Natürlich wird auf Wunsch vieler Zuschauer auch Armin Rhode, das"Bierchen" aus den letzten beiden Wortmann-Filmen, eine Rolleerhalten. Für unter vier Millionen Produktionskosten soll derFilm - im Gegensatz zu gigantischen Eichinger-Projekten wie "DasGeisterhaus" - nur für den deutschen Markt gedreht werden. Dader Film jugendfrei sein soll, gaben sich die Schauspieler jetztschon bedeckt: Zu ihren Rollen sagte nur Joachim Krol in Anspielungauf die ausgeprägte Mimik der Zeichen-Männchen: "Wirkönnen uns ja keine dicken Nasen wachsen lassen." So wird derbewegte Mann auch keine künstliche Comic-Atmosphäre bieten,sondern eine Komödie mit originellen Typen, die dann am13.Oktober in den Kinos startet.


Eine Kritik von GünterH. Jekubzik

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