Brokedown Palace

USA 2000 (Brokedown Palace) Regie Jonathan Kaplan, 100 Min.

Alice (Claire Danes) und Darlene (Kate Beckinsale), zwei naive Mädchen aus Ohio, machen - bevor "das richtige Leben" beginnt - einen letzten Ausflug in die Freiheit. Heimlich fliegen sie nach Thailand, haben vor Postkarten-Panoramen viel Spaß und werden auch noch von einem Sunnyboy aus Australien beglückt. Kurz blitzt etwas Eifersucht auf, dann drängt sich ein knallgelber Rucksack ins Bild, der bei einer sehr zielgerichteten Zollkontrolle eine ganze Menge Drogen enthält - ein extrem strafbares Delikt in Thailand. Beim strengen Richter haben sie Glück - sie bekommen nur 33 Jahre im "Brokedown Palace", im Palast der Gestrandeten, aufgebrummt. Auch Yankee Hank (Bill Pullman), der typisch geldgierige Anwalt mit dem guten Herzen, kann nicht mehr helfen. So ist es endlich Zeit, ein paar kleine Geheimnisse anzudeuten und den Verdacht aufkommen zu lassen, dass jemand falsch spielt ...

Die Mischung aus Fernweh, Bedrohung am "Beach" und belasteter Freundschaft scheitert vor allem daran, dass niemand richtig (gut) spielt. Weder um Claire Danes, die Julia aus Baz Luhrmanns "Romeo und ...", noch um Kate Beckinsale aus "Shooting Fish" und "The Last Days of Disco" machen wir uns wirklich Sorgen. Sie bleiben lange passive Rädchen im Spiel und ihr Innenleben versteckt sich unauffindbar hinter den hübschen Gesichtern - oberflächlich wie der unpassend flotte Pop-Soundtrack. Das Abenteuer in der Fremde wurde zwar anständig erzählt, bleibt uns aber fern. Die Kakerlaken im an sich ganz gemütlichen Gefängnis stören nicht mehr als schlechter Sekt auf einer Premierenparty.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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