Bones

USA 2000. Produktion: Hannah Rachel Productions Services, Heller Highwater Productions, New Line Cinema. Produzenten: Rupert Harvey, Peter Heller, Lloyd Segan. Regie: Ernest R. Dickerson. Buch: Adam Simon, Tim Metcalfe. Kamera: Flavio Martínez Labiano. Musik: Elia Cmiral. Schnitt: Michael N. Knue, Stephen Lovejoy. Darsteller: Snoop Dogg (Jimmy Bones), Pam Grier (Pearl), Michael T. Weiss (Lupovich), Clifton Powell (Jeremiah Peet), Ricky Harris (Eddie Mack), Bianca Lawson (Cynthia), Khalil Kain (Patrick), Merwin Mondesir (Bill), Sean Amsing (Maurice), Katharine Isabelle (Tia), Ron Selmour (Shotgun), Deezer D (Stank), Garikayi Mutambirwa (Weaze), Erin Wright (Snowflake), Josh Byer (Jason). 93 Min. FSK: ab 18. Verleih: Warner.

Patrick (Khalil Kain) will im Schwarzenviertel ein verfallenes Haus zu einem Musikclub aufmöbeln. Doch in den Gewölben herrscht der Geist des Gangsters Bones (Snoop Dogg). In den Siebzigern regierte dieser das Viertel, kümmerte sich um Drogen und Diebesgut, um die Alten und die Armen. Mit dem Aufkommen des Crack wurde Bones brutal beseitigt.

Jetzt eignete sich mit Patrick ausgerechnet des Sohn von Bones' Kumpel Jeremiah (Clifton Powell) die Grabstätte des Gemeuchelten an. Noch vor der Eröffnung des Clubs "Illbient" bändelt Patrick unwissentlich mit Bones' Tochter Cynthia (Bianca Lawson) an. Ein dämonischer Hund, düstere Schatten und das Gemetzel des Vorspanns lassen Böses ahnen. Die Gefräßigkeit des mörderischen Hundes versorgt Bones' Knochen mit neuem Fleisch und zur Club-Premiere hat der Wiederbelebte seinen großen Auftritt. Sein Rachezug enthüllt die Umstände des Mordes, dem Finale im Geisterhaus können nur Patrick und Cynthia sicher entkommen - scheinbar ...

Das Geisterhaus-Genre wird in "Bones" mit HipHop- und Soulkulisse neu belebt - eine weitere Variante von "Blaxploitation". In dem schon auf den ersten Blick an einen Totenschädel erinnernden Haus treffen nicht nur die Reiche der Toten und der Lebenden aufeinander, auch der Unterschied zwischen dem alten, fast golden glänzenden Getto und dem verkommenen Viertel von heute wird vorgeführt. Damals waren die Gangster noch nette Onkel, will "Bones" weismachen, doch die Theorie vom Crack als politische Waffe der Weißen gegen "Black Power" hört man auch in ernsthafteren Umfeldern. Ob Ernest R. Dickerson - immerhin Kameramann vieler Spike Lee-Filme - mit dem stilistisch ansprechendem Horrorfilm politisch etwas aussagen wollte, bleibt offen. Zumindest gelingt es ihm, den Genre-Rahmen mit interessanter Figurenkonstellation, guten Darstellern (u.a. Rapper Snoop Dogg, Pam Grier) sowie einer kurzweiligen Geschichte auszufüllen. Reichlich, oft rasante Kamerabewegung, tricktechnische Spielereien, wilde Montage-Sequenzen und einige fantastische Sequenzen bieten viel fürs Auge. Auch wenn nicht alles plausibel erscheint - für eine Geister(haus)geschichte in Zeiten des Billig-Horrors ist "Bones" bemerkenswert.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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