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Bill Diamond - Geschichte eines Augenblicks

CH/BRD 1998 (Bill Diamond - Geschichte eines Augenblicks) Regie und Buch Wolfgang Panzer, 91 Min.

Ein muffiger Einzelgänger bekommt von einem alten Fotographenkollegen, der nicht mehr kann, ein junges Model spendiert, um ihn wieder zum Knipsen zu bringen. Daß er eigentlich keine Lust aufs Aktknipsenhat, läßt er Jessie spüren. In ihrer Nacktheit bekommt sie ganze Breitseiten des Verächtlichen auf den Kopf und an den Körper geschossen - und kommt immer gerne wieder.

Dabei schwafelt der Film über neue Wege der Kunst und fabriziert abgeschmackte Frauenakte. Es ist die Schaffenskrise des alten Mannes (aber immer noch: Muttersöhnchen) und scheinbar auch irgendwie die des Regisseurs. Das Ganze bekommt man dann gleich auf mehreren Ebenen verzapft: Auch eine knorrige Off-Stimme läßt altersdumme Sprüche von sich und Panzer dachte sich wohl etwas Selbstreflexives des Geschichtenerzählens bei dieser Rahmenhandlung mit Krückenfunktion. Verschiedene Materialien von Film über Video bis Foto wollen auf Kunst machen, aber gibt es kunstvollen Quark?

Fotoserien, über die sich Playboy-TV freuen wird, markieren dieses Altherren-Filmchen im übelsten Sinne: Frauen muß man nur unverschämt und gemein genug behandeln, dann fangen sie schon an, einen zu lieben.

Ganz erstaunlich, daß Wolfgang Panzer vorher der sehr sensible Reise- und Religionsfilm "Broken Silence" gelungen ist.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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