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Be Cool - Jeder ist auf der Suche nach dem nächsten großen Hit
USA 2005 (Be Cool) Regie: F. Gary Gray mit John Travolta, Uma Thurman, Vince Vaughn 115 Min.
Erst einmal erhält dieser Film den Preis für den denkfaulsten, dümmsten deutschen Zusatztitel: "Be Cool - Jeder ist auf der Suche nach dem nächsten großen Hit". Als nächstes wird uns hinter dem Spiegelstrich einfach der ganze Inhalt erzählt ... Liebe Texter: Es geht - wenn schon, denn schon - bei diesen Titel-Krücken darum, etwas Knappes, Prägnantes zu kreieren! Und nicht eine ellenlange Phrase, mit der die Kritiker Zeilen schinden können!
Aber schauen wir einfach dem Leerlauf der milliardenschweren Entertainment-Branche zu: Nach "Schnappt Shorty" hat Chili Palmer (John Travolta) die Schnauze voll vom Filmgeschäft in Hollywood - vor allem von den zweiten Teilen, zu dem man ihn zwang. Wir erinnern uns, im ersten Teil kam Chili als Geldeintreiber in die Filmstadt und wurde mit seiner eigenen Geschichte zum erfolgreichen Produzenten.
Jetzt stolpert er ebenso zufällig in die Musikbranche, ein unfähiger russischer Killer mit Perücke trifft irgendwann doch den Typen, mit dem Chili zum Kaffee verabredet war. Nun gilt es eine Witwe zu trösten, ein paar Schuldforderungen des Verstorbenen auszugleichen und ein hoffnungsloses Sternchen zum Erfolg zu bringen. Chili regelt dies alles und noch mehr, denn Chili ist ... coooool.
Superstar-Nieten (Christina Milian), Bodyguards, die vermessen von der Schauspieler-Karriere träumen (The Rock), die Riesengang von stilecht ausgestatteten HipHop-Gangstern, der Clown unter den Killern (Andre 3000 von Outkast), obwohl: eigentlich sind sie alle Clowns in diesem Filmchen. Denn Hollywood nimmt sich selbst auf den Arm - nicht das Schlechteste, was dieser überfinanzierte Haufen machen kann.
Die nette, mit Stars aufgemotzte Nichtigkeit spielt (mit) Musik vom trendigsten Hip (Outkast) bis zur Steinzeit (Aerosmith). Sternchen wie Linda Moon (Christina Milian) sind völlig albern, untalentiert, aber mit der unverfrorenen Lässigkeit eines Chili Palmer wird es trotzdem zum Hit. Jetzt wissen wir endlich, was hinter den Kulissen der Unterhaltungsindustrie passiert.
Und es setzt sich in die Fiktion der Fiktion fort: Stars stehen Schlange in "Be Cool", um zu sagen, dass sie ja nicht ihr Gesicht für solche Filme hinhalten würden. Travolta und Uma Thurman legen noch einmal ein Tänzchen aufs Parkett, eine Erinnerung an die klassische Szene aus "Pulp Fiction". Der Ex-Wrestler The Rock, der eine schwache Filmkarriere startete, spielt einen untalentierten Bodyguard, der eine Filmkarriere starten will.
Wie seine Hauptfigur ist auch der Film undramatisch, lässig, "cool"
halt. Bei Chili läuft alles glatt, jeder Moment von Drama oder Spannung
perlt von ihm ab. Es ist unvergleichlich, wie lässig Travolta Schießereien
und noch schlimmere Situationen des Geschäftes an sich vorüber
ziehen lässt. Doch der Film lässt einen letztendlich kalt, außer
wenn man Vorbilder fürs cool sein braucht oder sich über stümperhafte
Nachahmer amüsieren will.
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