Balagan

BRD 1993, Regie + Buch Andreas Veiel, 90 Min.

"Balagan" verharrt nicht im Erinnern an den Holocaust. Er machteinen gewaltigen Schritt nach vorne. Die Dokumentation desausgezeichneten, brüskierenden Theaterstückes "Arbeit machtfrei vom Toidtland Europa" (von David Maayan u.a.) verflochtRegisseur Andreas Veiel mit Porträts derjüdisch-palästinensischen Schauspieltruppe Akko. Der leichtausgesprochene Vergleich von Holocaust und israelischen Verbrechen anden Palästinensern füllt sich in Gesprächen mitauthentischem Leben und Leid - bei Juden und Palästinensern. Dieerschütternden Reaktionen jüdischer Opfer im Publikum hatebenso Raum wie überraschende Erklärungen zu"Berufsüberlebenden" im heutigen Israel. Zwischen Provokationund Verständigung erreicht die hautnah übertragene,schockierende Inszenierung sicher mehr als formvollendeteGedenkreden. Gleichzeitig mit dem Holocaust-Bild wird auch das Wissenüber die israelische Gesellschaft ergänzt. Es istwohltuend, Menschen zu sehen, die im haßerfüllten Konfliktoffen bleiben, die aktiv und unter großen Risiken dieverhärteten Gegensätze angehen.


Eine Kritik von Günter H.Jekubzik

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