Bad Company
USA 1994, R: Damian Harris, 108 Min. CinemaScope
In der Welt des film noir gehört seit Jahrzehnten der Betrug - amerikanisch: Double Crossing - zu den gepflegten Umgangsformen. Überraschend sind da nur noch die Doppel-Doppel-Agenten und das Trippel-Crossing. Nelson Crowe (Laurence Fishburne), ehemaliger CIA-Agent, wird neuer Mitarbeiter des "Geräteschuppens" von Vic Grimes (Frank Langella): Hier warten Top-Agenten auf ihren hochbezahlten, verbrecherischen Einsatz in der freien Marktwirtschaft. Margaret Wells (Ellen Barkin), die ebenso hemmungslos leidenschaftliche wie hintertriebene Vorarbeiterin, weist den Neuen ein und legt ihm direkt einen Plan zur Übernahme des einträchtigen Ladens unter die Bettdecke. Allerdings ist auch die CIA scharf auf den "Geräteschuppen".
Die Agenten der Gier zeigen ihr Gesicht direkt, sie bemühen sich nicht groß um Tarnung ihrer kaltherzigen Ziele. In äußeren Zwängen liegt der Unterschied zu den gänzlich negativen CIA-Leuten, die nur die eigene sadistische Freude ins tödliche Spiel treibt. Der Kamera von Jack N. Green gelingen kreisende Annäherungen in ausgesprochen sorgfältig gestylten Räumen sowie atmosphärische dichte Stadtaufnahmen. Darüber verbreitet die Musik von Carter Burwell einen schweren Tonnebel der Melancholie."Bad Company" bleibt trotzdem irgendwo in der Schwebe. Er zeigt sehr viel Interessantes, Gelungenes und doch packt er nicht durchgehend. Das liegt nicht nur an den ja eher demoralisierenden Elementen des film noir. Zeitweise ist er zu langsam, oft verrät er vielleicht seine Wendungen zu früh.
Es geht in "Bad Company" nicht um Erpressung. Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit drängen sich durch Abwesenheit als zentrale Themen auf. Anfangs beantwortet Crowe die Frage "Gibt es einen Zufall" mit Nein und bejaht die Beeinflußbarkeit der Zukunft. Ein saudummer Sieg des Guten widerlegt diese Annahmen.
"Bad Company" kann zu deutsch: Schlechte Gesellschaft im Sinne von Firma bedeuten (wobei die CIA in den USA Firm/Firma genannt wird), aber auch die schlechte (Menschen-) Gesellschaft, in der man sich befindet.
Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik
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