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L'arbre de les cireres

Sp 1998 (L'arbre de les cireres) Regie Marc Recha, 93 Min.

Das Tal ist hart!

Ruhiger, sehr stimmiger Besuch in einem kleinen catalanischenDorf, umgeben von steinigem Gebirge und einem milden Winter. Manuelverkauft Olivenöl, Miquel pflegt einige Olivenbäume, aberso richtig scheint der Anbau nicht mehr zu laufen, denn irgendwannwird Manuel als Dieb von Olivenöl und Verkehrschildern (!)verhaftet. Doch auch der titelgebende Kirschbaum, den Miguelpflanzte, geht ein und wird am Ende des Films abgeholzt.

Die Flucht ist eine der Alternativen für junge und alteBewohner. Manchmal verschwinden sie aber auch einfach aus den Bildernund den Überblendungen. Auch Dolors will weg. Wie ihre Mutter,die beim Zirkus ist. Doch noch pflegt das Mädchen die krankeGroßmutter, kümmert sich um den kleinen Bruder und gehtnicht mit dem reizvollen Jungen vom Rummelplatz mit.

Der satte, intensive Film erzählt mit wenigen Worten. Dawringen ein Mann und eine Frau eine schwere Decke aus. Er,Martí, ist der alte Arzt des Ortes. Sie folgte ihm hierhin.Nun zieht er nach Valencia. Sie bleibt zurück, meint, erhätte wohl seine Gründe. Der neue, junge Arzt erfährtdiese Geschichten mit und mit, bei den Patienten und in der Bar.

Oft scheint es, als ob die Olivenbäume still auf dieseMenschen im Tal blickten. Die immer wieder ungewöhnlichen undeigenwilligen Bildern atmen eine besondere Magie. Da greift der jungeSchausteller nach Dolores Spiegelbild im Bach, es verschwindet unddie Kamera schwenkt dem Wasserlauf nach.


Eine Kritik von GünterH. Jekubzik

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