Atlantis - Das Geheimnis der verlorenen Stadt

USA 2001 (Atlantis) Regie Gary Trousdale, Kirk Wise, 96 Min. FSK ab 6

Pünktlich zu seinem 100. Geburtstag stellt sich heraus, dass Walt Disney scheinbar Spanier war. Nicht ganz so aufregend, aber verlässlich unterhaltsam für die größeren Kinder kommt der neue ÝDisney daher - es ist mittlerweile der 40. abendfüllende Zeichentrick.

"Atlantis" spielt im Jahre 1914 und atmet den Stil dieser Zeit - oder genauer: Den der Comics, die alten Zeiten spielen, wie etwa Corto Maltese. Dabei geht es noch weiter zurück: Ein Team um den jungen Archivar Milo Thatch bricht 1914 mit viel Hightech-Ausrüstung auf, die versunkene Stadt Atlantis zu entdecken. Doch die Expedition von "Adventure Capitalists" erleidet schnell große Verluste. (Es ist bemerkenswert, wie viele Figuren tatsächlich nebenbei "untergehen".) Doch schließlich erreichen die letzten Abenteurer tatsächlich die sagenhafte Stadt, um eine weitere Überraschung zu erleben.

Eigentlich müssten die Eindringlinge in die paradiesische Welt sofort verbannt werden, doch die junge Prinzessin Kida nimmt liebend gern Kontakt mit den Eindringlingen auf, um die alte Kultur mit neuen Ideen vor dem Untergang zu bewahren. In ihrer weiblichen Mittlerposition ist sie die reine Fortsetzung der indianischen "Pocahontas" und der Tochter Montezumas, dazu wie Bessons "5. Element" zu Höherem bestimmt ...

"Atlantis" versammelt klasse Typen in seinem Team: Mit dabei ist eine alte, extrem lässige Telefonistin, ein französische Maulwurf mit schmutziger Leidenschaft, eine freche Mechanikerin und ein Liebhaber des Hochexplosiven. Das passt zu einem Fantasy-Spektakel im Kielsog von Lara Croft, in der Tradition von Jules Verne und Indiana Jones .

Leider folgt dem leichtfertigen Morden der Anreise ein extrem actionreiches Finale mit Geballer wie in den Luftgefechten des 1.Weltkrieges. Das steht in Kontrast zur esoterischen, friedlichen Atlantis-Gemeinschaft. Aber vor allem zauberte das Team um die Regisseure Gary Trousdale und Kirk Wise faszinierende Lichtspiele auf die Leinwand. Der Zeichenstil ist gerade so eigentümlich und anders, dass man nicht von Experimenten sprechen kann - wieso auch, es ist ein Disney!


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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