Appleseed

Japan 2004 (Appurushîdo) Regie: Shinji Aramaki 105 Min. FSK ab 12

Mit eindrucksvollen Welten und gewaltigen Bildvisionen auf der Basis neuester digitaler Tricktechnik beeindruckt "Appleseed". Man braucht gar kein Fan der japanischen Animations-Kunstwerke zu sein, die hier mit einer Realhandlung verschmelzen, um mit offenem Mund über diese imposanten Dimensionen zu staunen. Etwas Interesse an den immer wieder ähnlichen Geschichten von den Vereinigungen oder den Kriegen zwischen Menschen und Maschinen hilft allerdings, auch Reizvolles in der Science Fiction-Handlung zu finden.

Gegen die sexy Kämpferin Deunan ist Lara Croft eine überforderte, unscheinbare Kindergärtnerin: Die melancholische Heldin von "Appleseed" schlägt sich in einer von Kriegen völlig zerstörten Ruinenstadt gegen Maschinen und unsichtbare Gegner durch. Zurück in einer friedvollen Bastion des Ausgleichs zwischen Menschen und Klonen erhält sie als die Tochter eines berühmten Klon-Wissenschaftlers den Auftrag, das mysteriöse Appleseed-Gen zu finden, mit dem sich auch die Maschinen vermehren könnten. So soll das Gleichgewicht in der Gesellschaft erhalten bleiben. Deunans Begleiter ist ihr ehemaliger Freund Briareos, der nach schweren Verwundungen jetzt fast vollständig als Cyborg "lebt".

"Appleseed" entstand nach einem japanischen Comic und nach dem animierten Video ,,Appleseed - Kampf um die Welt" aus dem Jahre 1988. Viel Mythologie und noch mehr Gewalt bestimmen nun diese Action-Vision. Mit Transformers und anderen Bestandteile der Popkultur liefert "Appleseed" perfekt bunte Video-Action und ein im Gegensatz zu den fast dreidimensional wirkenden Bildern recht flaches Gedankenkonstrukt. Die Musik von Paul Oakenfold und Ryuichi Sakamoto trägt zur sinnlichen Wirkung bei, am Ende fügen sich ästhetische Begeisterung und ein schaler Geschmack nicht zueinander.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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