Anatomie einer Entführung

USA 2004 (The Clearing) Regie: Pieter Jan Brugge mit Robert Redford, Helen Mirren, Willem Dafoe 95 Min. FSK ab 12

Es liegen einige Spannungen in der Luft beim wohlhabenden Ehepaar Hayes, doch als Wayne (Robert Redford) sein Haus verlässt, passiert das Unfassbare: Er wird gekidnappt. Mit vorgehaltener Pistole bringt ihn ein Fremder (Willem Dafoe) in seine Gewalt, steckt ihn in den Kofferraum seines Wagens und zwingt ihn schließlich zu einer Wanderung in die Wildnis. An einer Hütte sollen seine Auftraggeber warten. Derweil arbeiten seine Frau Eileen (Helen Mirren) und ihre Familie mit dem FBI zusammen und erwarten eine Lösegeldforderung.

Es sind nicht die üblichen Abläufe eines Thrillers, die "Anatomie einer Entführung" so fesselnd machen. Es geht um die inneren Zustände, nicht die äußere Dramatik. Die Gespräche und Enthüllungen beim Picknick von Entführer und Geisel, die Erinnerungen an eine Affäre von Hayes bei Eileen, gestalten feine Psychogramme der involvierten Personen, die ihre Masken ablegen müssen.

Der Niederländer Pieter Jan Brugge produzierte seit den Achtzigern in den USA markante Filme wie "Insider" und "Bullworth". Jetzt realisierte er selbst seinen eigenen Stoff und es wurde ein eindrucksvolles Debüt. Der genau gezeichnete Verlauf dieser Entführung fesselt mit erstklassigen Schauspielern und einem außergewöhnlich sorgfältigem Buch. Der intensive Soundtrack von Craig Armstrong ("Moulin Rouge") mit klassischer Musik passt zur Ernsthaftigkeit des Films.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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