Adieu, Mon Ami (ARD)

Von Günter H. Jekubzik

Das nahe Ende deutschen Kriegstreibens führte die unterschiedlichsten Menschen zusammen: Die bäuerliche Familie, die unglückliche Verlobte und die Waise Dagmar aus Hamburg. Dazu der Berliner August, verbittert nicht nur wegen des amputierten Arms und der junge, sanfte Franzose Laurent - auch im bitteren Arbeitsdienst noch herzlich und klug. Ein historisches Bild, ein friedliches Idyll, während gleichzeitig in der ganzen Welt Millionen Menschen dem Militarismus geopfert wurden. Doch der Haß des deutschen Augusts auf alle Franzosen zerstörte auch diesen kleinen Frieden.

Jahrzehnte später besuchte der gealterte Laurent erstmals Dagmar, die Jugendliebe lebte auf, kurz sah es nach Jules et Jim (mit Hanns Zischler als französischem Deutschen) aus, dann die überraschende Wende. Laurent, Dagmars Liebe aus Kindertagen, hatte schon einige Jahre einen Mann als Liebhaber.

Daß der Film von Franz Peter Wirth nach dem Zeitsprung eine ganz andere Geschichte erzählte, ist in Ordnung. Daß er es mit den selben Personen tat, ohne anständige Beziehungen zu schaffen, war enttäuschend. Als wären die Figuren nicht nur gealtert, sondern komplett ausgetauscht.

Doch die unspektakulär linear präsentierte Handlung veredelte nur eine außergewöhnliche Bildidee: Die Kutsche eines Leichenzuges auf dem Hänger durch Frankreich gefahren - das allein machte den ganzen TV-Film sehenswert.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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