The 51st State

The 51st State

Großbritannien/Kanada 2001. Produktion: Alliance Atlantis Communications, Artists Production Group, Fifty First Films, Focus Films Productions Ltd., Momentum Films. Produzent:. Regie: Ronny Yu. Buch: Stel Pavlou. Kamera: Hang-Sang Poon. Musik: Headrillaz, Casper Kedros, Darius Kedros. Schnitt: David Wu. Darsteller: Samuel L. Jackson (Elmo McElroy), Robert Carlyle (Felix DeSouza), Emily Mortimer (Dakota Phillips), Rhys Ifans (Iki), Meat Loaf Aday (Lizzard), Sean Pertwee (Det. Virgil Kane), Ricky Tomlinson (Leopold Durant), Paul Barber, Michael Stark (Arthur), Stephen Walters (Blowfish), Anne Keaveney (Shirley DeSouza). 89 Min. FSK: ab 16. Verleih: Highlight.

Eigentlich wollten die Sizilianer immer 51. Staat der USA werden. Der variantenreiche Runninggag dieser gelungenen Gangster-Komödie macht jedoch Großbritannien zum US-Anhängsel, während die Vereinigten Königreiche Amerika scherzhaft immer noch als Kolonie bezeichnen.

Chemiker und Drogencrack Elmo (Samuel L. Jackson) verabschiedet sich mit einem großen Knall von seinen Geschäftsbeziehungen in den USA und fliegt nach England, um neue Kundschaft zu erschließen. Doch Partner Lizard (Meat Loaf) überlebt, will Rache und schickt die Auftragskillerin Dakota (Emily Mortimer) hinterher. Nur mit Schottenrock und einigen wirkungsvollen Golfschlägern bewaffnet, beginnt "Chemical Brother" Elmo neue Feindschaften zu knüpfen, wobei ihm der Kleingangster und Fußballfan Felix DeSouza (Robert Carlyle, Trainspotting) als unfreiwilliger Partner sehr hilfreich ist. Dieser gilt nicht nur schnell als Elmo Komplize, die Killerin ist auch noch seine Ex-Freundin und hat es jetzt auf seinen Hintern abgesehen - mit dem Zielfernrohr auf dem Gewehr. Alles dreht sich um Elmos Superdroge, deren Formel er im Kopf bewahrt. "US 51" ist besser als alles, selbst besser als Sex. Das Raffinierte an ihr ist, dass sie nur aus frei erhältlichen Substanzen aus der Apotheke besteht, also völlig legal ist - wenn sie überhaupt wirksame Stoffe enthält ...

Der Stil von "The 51st State" ähnelt sehr den Gangsterfilmen von Guy Ritchie ("König, Bube, Gras", "Snatched"), mischt "Trainspotting" und "Pulp Fiction" - nicht nur durch die Darsteller Samuel L. Jackson und Robert Carlyle. Übercoole bis dämliche Gangster betonen die Szenen, witzig inszenierte Bilder erfreuen das Auge, Zeitraffer und Schnitte, die eher Sprünge sind, treiben den Spaß voran. Eine untergemischte Beziehungsgeschichte verdichtet den Stoff ebenso wie viele Running-Gags, etwa um die fahrbaren Untersätze, wo Felix im flotten Wagentausch von altem Jaguar zum Mini und zu neuem Edel-Jaguar kommt. Das Finale bei einem Liverpool-Spiel sorgt dann dank der Mischung aus Fußball und Drogen für einen "perfect Saturday afternoon" (Felix)

Brutalitäten gehören heutzutage scheinbar unbedingt zu diesem Genre, ebenso ein aggressiver Soundtrack, der im wirkungsvollen Wechsel zwischen Laut und Leise auch mit gutem Soul aufwartet. Die im recht rauen Ton ausgefochtenen linguistischen und soziologischen Sticheleien zwischen Amis und "Brits" bieten in der Originalversion auf DVD ein zusätzliches Vergnügen.

"The 51st State" ist flott, komisch, hat spritzige Dialoge, klasse Typen und viele gute Bilder, also mal ein sehr gut und sorgfältig gemachter Genrefilm, der vielen anderen Ländern einen verdienten Kinostart hatte.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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