40 Tage & 40 Nächte

USA 2002 (40 Days and 40 Nights) Regie Michael Lehmann Mit Josh Hartnett, Shannyn Sossamon, Vinessa Shaw 86 Min. FSK ab 12

Kann ein junger Amerikaner, gut aussehend, gebildet, in einem Internet-Unternehmen engagiert, 40 Tage und 40 Nächte ohne Sex auskommen? Was für eine irrelevante Frage: Junge Amerikaner in Internet-Unternehmen haben längst keine Jobs mehr, und wenn, dann hätten sie 80 Stunden-Wochen, drei Jobs und keine 40 Sekunden Zeit, an Sex zu denken. Aber wir sind in Hollywood, dies hat nichts mit dem richtigen Leben zu tun. Also noch mal von vorne: Kann der Amerikaner? Wenn er aussieht wie Josh Hartnett und so verzweifelt über die Trennung von seiner Freundin ist, dass er jede Nacht eine andere Frau abschleppt, zwischendurch noch stapelweise Herrenmagazine und Pornovideos beglückt? Matt (Josh Hartnett) versucht es zumindest, angeregt von den Fastenriten seines Bruders, eines angehenden Priesters. Selbstverständlich lernt er direkt danach im Waschsalon Erica (Shannyn Sossamon) kennen, die Liebe seines Lebens. Und es ist auch klar, dass irgendwann die Ex Nicole (Vinessa Shaw) zurück kommt, um mächtig Verwicklungen loszutreten.

Da aus Matts privatem Entzug - wie es in der Computerbranche wohl üblich ist - ganz schnell eine flotte Web- und Wettsite wird, gerät die junge Romanze furchtbar kompliziert und kann trotzdem dem dünnen Filmchen keine Substanz geben. Wirklich ärgerlich ist allerdings, was alles in junge Leute, in ihre Lebens- und Liebesweisen hinein suggeriert wird. Die flott fotografierte und montierte, inhaltlich aber abgeschmackte Beziehungskomödie (schön, einen amerikanischen Film mit diesem deutschen Genre zu schimpfen!) Ýmacht sich gerade keine Gedanken über den Anteil von Sex bei der Liebe (oder umgekehrt). Es ist eine völlig am lebenden Menschen vorbei zusammengehauene Abfolge von Reaktionen, in deren Nähe das Wort Psychologie niemals stehen sollte.

Jungstar Josh Hartnett wurde nach den militaristischen Jungs-Filmen "Pearl Harbor" und "Black Hawk Down" nun endlich auf ein weibliches Zielpublikum ansetzt - zumindest dabei hat der Film eine Ahnung, wie die Hormone jungen Menschen funktionieren ...


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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