28 Tage

USA 2000 (28 Days) Regie Betty Thomas, 105 Min.

Spüren Sie auch das Kribbeln in den Fingern, wenn Sie lange keinen Film mit Sandra Bullock mehr gesehen haben? Das ist Sucht und davon handelt dieser brave Problemfilm.

Für Gwen (Sandra Bullock) ist das Leben eine wilde Party inmitten von langweiligen Spießern. Durchgeknallt und voller Drogen - ihre Wahl sind Alkohol und Pillen - versaut sie nicht nur die rosarote Hochzeit der Schwester, auch eine Limousine, ein Vorgartenzwerg und die dazugehörige Grünanlage müssen leiden. Die Strafe ist die Wahl zwischen Entziehungskur und Knast.

In einer gepflegten Gesellschaft aus Reumütigen und Leidenden wird das wilde Mädel Gwen im Laufe des Films völlig verkorkst - dabei war es doch andersrum gedacht! Wie bei "Big Brother" ohne Drogen hocken sie zusammen, schreien und freunden sich an, sträuben sich und machen dann alle happy auf Therapie. Gwen vertreibt sich die "28 Tage" Entzug mit Erinnerungen an ihre Mutter, die sich zu Tode gesoffen hat. Die Kamera müht sich, Bullock von einem Bild aufs andere hässlich zu machen. Am Anfang sagt Gwen noch ungeschönt die Wahrheit, dann wird sie zum angepassten Mäuschen, das man aus anderen Bullock-Rollen kennt und findet es toll. Steve Buscemi ist als leitender Betreuer und Ex-Junkie Cornell Shaw gegen den Trend besetzt und auch keine Erleichterung.

Ein Problemfilmchen ohne Probleme, das einen keinesfalls davon abhalten soll, seine Bierchen vor und nach dem Film zu trinken. Mit Sucht hat "28 Tage" so viel zu tun wie Hollywood mit Aufrichtigkeit. Leider hat der Starfilm auch mit Unterhaltung auch nicht besonders viel zu tun.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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