Tücken der Technik

Produzent, Ko-Autor und Regisseur Annaud gab in Poitiers den Botschafter für Imax 3D: Begeistert, freundlich scherzend und bereitwillig erzählend. Er sieht sich als einen der Pioniere, die das Kino immer gebraucht hat. Die Arbeit an "Wings of Courage" erforderte eine vollkommen andere Vorgehensweise, ein "brainwash" seiner bisherigen Gewohnheiten fand statt. Mit Imax 3D befände sich das Publikum "innerhalb eines neuen Experiments", in einer verstörenden Situation, wie die Menschen, die vor hundert Jahren beim Lumière-Film "L'arrivée d'un train à La Ciotat" schreiend den Saal verließen. Auf die Frage, ob er mit dem Film zufrieden sei, verweist er auf den Erfolg (New York: 200.000 Zuschauer in den ersten vier Monaten - in einem Saal!).

Die Dreharbeiten zeigten so ein Wechselspiel von faszinierenden Möglichkeiten und Einschränkungen. Produktionsberichte erzählen von dauernden Totalausfällen des Kameraprototyps - einem riesigen schwarzen Kasten mit zwei Objektiven für zwei leicht verschobene Perspektiven. Für Annaud bot sich trotzdem erstmals die Möglichkeit, auf einer riesigen Leinwand den Menschen verschwindend klein gegen die Natur zu setzen. Doch das Format nimmt auch enorm genau auf. Markierungen und Kabel, die von schwächerer Auflösung bei 35mm kaschiert würden, seien jetzt genau zu sehen. "Imax 3D erfordert größte Sorgfalt bis in die kleinsten Winkel des Hintergrunds." Daraus folgert die Notwendigkeit eines kleinen, kontrollierbaren Sets, das wiederum mit der enormen Kamera kollidiert. Vierzig Minuten "Wings of Courage" erhoben sich mit der Hilfe von 15 Millionen Dollar.