ghj-logo

Berlinale-Notizen

Von Günter H. Jekubzik

Neues aus Berlin, das sind ausnahmsweise nicht die Filme, denn die sind bei einem Festival meistens frisch und premierenhaft. Auch wenn ein praller, bewegender japanischer Zeichentrickfilm für Erwachsene wie "Prinzessin Mononoke" im Wettbewerb keineswegs alltäglich ist. Oder "Good Will Hunting" mit seinem jungen Talent überrascht. Nein, neu ist, daß die "Internationalen Filmfestspiele Berlin" sich jetzt ganz offiziell "Berlinale" nennen. Es irritiert schon, das so lange und gerne benutzte Wort plötzlich auf Plakaten, Katalogen und Trailern in Schrift zu sehen. Nun sind der Berlinale-Schriftzug und das Berlinale-Logo geschützte Warenzeichen. Irgendwie sympathisch, dieses bescheidene Maß an Professionalität.

Bis ins Detail hervorragend gemacht präsentiert sich dagegen "Good Will Hunting" mit Matt Damon und Robin Williams. Unter der Regie des Amerikaners Gus van Sant erzählt er von Will Hunting (Matt Damon), einen richtig, aber richtig richtig intelligenten jungen Mann, der - und das ist der Clou des Films - sein Leben mit seinen Freunden zwischen Bars, Bieren und Baseball verbringt. Irgendwann entdeckt ein Mathematik-Professor doch die Genialität des jungen Kriminellen.

Das schöne Klischee von den Reichen, Wohlerzogenen UND Intelligenten fällt hier ganz rüde auseinander. Zwar ist die grundlegende psychologische Konstellation schnell klar und vorhersehbar, aber um sie geht es auch nicht. Der Film handelt von sozialen Grenzen; der Frage, was man mit seinen Talenten anfängt; dem Wert von "Karriere" und schließlich die große Frage "Was will ich?"

"Good Will Hunting" protzt nicht mit sensationellen Höhepunkten, doch in ihm ist alles sehr gut geschrieben, inszeniert und gespielt. Viele gelungene Szenen in "Good Will Hunting" reflektieren konzentriert Gedanken und Lebensansichten. Das ist vor allem bemerkenswert, weil das Buch von den jungen Schauspielern Matt Damon und Ben Affleck stammt, die im Film die Freunde Will und Chuckie sind. Sie kennen sich schon seit Schulzeiten und wollten beide Schauspieler werden. Da es für junge, unbekannte Darsteller keine vernünftigen Bücher gibt, verfertigten sie sich selbst eins auf der Basis einer Geschichte, die Matt Damon in der Highschool schrieb.

Günter H. Jekubzik


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

realisiert durch

Ein Service von

arena internet service

FILMtabs-Logo

@