Fantastic Four

USA 2005 (Fantastic Four) Regie: Tim Story mit Ioan Gruffudd, Jessica Alba, Chris Evans 108 Min.

Die Flut der Superhelden ist nicht zu stoppen. Der sagenhafte Comic-Verlag Marvel plant mittlerweile, seine Super-Stoffe selbst zu produzieren, denn bei den Filmerfolgen von Spiderman und Co. bleibt für ihn nur Gewinn wenig übrig. Allerdings könnten schwächliche Filmchen wie "Fantastic Four" selbst dem stärksten Helden das Publikum vertreiben ...

Superhelden sie total stark! Klar, da braucht uns niemand eine halbe Stunde lang zu erzählen, wieso und warum. "Fantastic Four" nimmt sich diese Zeit, er hat auch sonst nicht viel zu sagen. Der bankrotte Forscher Reed und der reiche Victor fliegen zu einer Raumstation, um eine seltene kosmische Erscheinung zu beobachten. Die Schulkonkurrenten nehmen Susan mit, die Frau, die immer zwischen ihnen stand. Auch Reeds grober Freund Ben und Susans kindischer Bruder Johnny sind dabei. Dann werden sie durch einen Unfall der Strahlung ausgesetzt und mutieren mit jeweils individuellen Superkräften.

Reed erleben wir dehnbar wie eine Gummipuppe, Ben gerät zum steinernen Koloss, Johnny zur menschlichen Fackel und Susan wird unsichtbar, immer wenn sie sich erregt. Die ziemlich kindische Produktion braucht eine halbe Stunde, um vorzuführen, was die Mutanten alles können. Dann zehn Minuten für die erste Heldentat und ein paar TV-Interviews. Nach dem Schock über ihre neuen Fähigkeiten schließen sich die Fantastischen Vier in Reeds Labor ein, um Gegenmittel zu suchen. Und auch der Handlungsfluss nimmt sich eine lange Pause. Nur die Entwicklung des bösen Widersachers Victor schreitet voran. Der Schurke treibt einen Keil zwischen die Vier und das beschäftigt den Film den Rest seiner Zeit. Dramaturgisch auf kleinster Flamme, die Figurenzeichnung entstand wahrscheinlich auf einem Wochenendseminar.

Sie sehen aus wie eine Rockband aus den Achtzigern, meint ein Scherzchen aus dem Film, vielleicht Kraftwerk. Doch leider ist es wirklich so uncool. Man sollte nicht viel erwarten: "Fantastic Four" ist ein B-Movie, ein Superhelden-Filmchen, das man nicht ernst nehmen sollte. Und dass sich vor allem selbst nicht so ernst nehmen sollte.

Bernd Eichinger wollte diesen Stoff schon lange verfilmen. Sein Produktionspartner Chris Columbus ist berüchtigt für Kinderfilme wie "Kevin allein Zuhaus". Vielleicht haben diese großen Jungs auch früher die Comics gelesen, doch aus der Begeisterung entstand nicht einmal ein "X-Men 3". Der Science Fiction ist eher eine Lachnummer, nur Scherze und Effekte. Es wird viel geflogen, Figuren und Film nutzen die Fallhöhe einiger Wolkenkratzer, denn selbst sind sie auf dem Niveau der Grasnabe. Nur Ben, das gigantische "Ding" aus Stein, erlebt etwas persönliches Drama. Sein Ehe-Drama hat den Gehalt einer Soap-Episode. Susan hat ein großes Problem damit, nackt zu sein, während sie unsichtbar ist! Johnny, das kleine Kind, findet es nur "cool", eine lebendige Fackel zu sein. Er kann die Hitze einer Sonnenexplosion erzeugen und Susan - wie praktisch - kann diese Energie wie in Frischhaltefolie konservieren. Vielleicht hätte jemand ganz einfach mit einem Feuerzeug das Drehbuch verbrennen sollen.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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