Die Zwillinge

NL 2002 (De Tweeling) Regie: Ben Sombogaart mit Nadja Uhl, Thekla Reuten, Ingo Naujoks, Barbara Auer 135 Min

Die Zwilling Anna und Lotte wachsen in der unruhigen Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg in den Niederlanden auf. Als ihre Eltern ums Leben kommen werden die beiden 6jährigen getrennt. Anna muss auf dem Bauernhof des gewalttätigen Onkel Heinrich (Ingo Naujoks) und seiner intriganten Frau Martha (Margarita Broich) schuften, während Lotte aufgrund einer schweren Tuberkulose isoliert aufwächst. Anna träumt derweil in der Nähe von Köln davon in die Schule gehen zu können und Lotte wieder zu sehen. Beide schreiben sie Briefe, die die jeweils andere jedoch niemals erreichen. Jahre vergehen. Anna (Nadja Uhl) verliebt sich in den Nationalsozialisten Bernd, der ihr eine bessere Zukunft verspricht. Lotte (Thekla Reuten) fasziniert sich für den Musikstudenten David, Sohn jüdischer Eltern. Bis sie Annas Briefe entdeckt und sich auf den Weg ins nationalsozialistische Deutschland macht.

Als diesjähriger Oscarkandidat und erfolgreichster niederländischer Film 2003 gefeiert, erzählt die Bestsellerverfilmung von Tessa de Loos die realistische Geschichte zweier Kinder, die aufgrund verschiedener Erfahrungen unterschiedliche Ansichten entwickeln und die jeweils eigene für die einzig richtige halten. Die beiden unterschiedlichen Geschwister werden von der Deutschen Nadja Uhl („Lautlos“) und der holländischen Schauspielerin Thekla Reuten („Rosenstrasse“), die in diesem Jahr mit dem Berlinale Shooting Star ausgezeichnet wurde, überzeugend verkörpert. Piotr Kukla sorgt für die zeitgemäßen bilder und Regisseur Ben Sombogaart und Autorin Marieke van der Pol machten aus dem Roman eine leinwandgerechte Adaption. Die hat zwar hin und wieder ihre längen, fesselt aber dank der wendungsreichen Schicksalsgeschichte bis zum Schluss.

Eine Kritik von Lars Tunçay

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