L`Auberge Espagnole – Wiedersehen in St. Petersburg

F 2005 Regie: Cédric Klapitsch mit Romain Duris, Audrey Tautour, Kelly Reilley, Cécile de France, Kevin Bishop 129 Min. FSK 6

Belanglos

Einen Kinohit kann man immer gebrauchen. Dachte sich wohl auch der französische Regisseur Cédric Klapitsch („...und jeder sucht sein Kätzchen“) und setzte seinen Publikumsliebling von 2002 „L`Auberge Espagnole“ fort. Nachdem Xavier (Romain Duris) „Barcelona für ein Jahr“ kennen lernte und dort in einer WG mit Erasmus-Studenten aus ganz Europa lebte, gibt es nun ein „Wiedersehen in St. Petersburg“. Doch bevor es soweit ist, muss er sich zunächst finanziell und „fiancelle“ in der Metropole Paris über Wasser halten. Im Job legt Xavier dabei ähnliche Verhaltensweisen an den Tag, wie in der Liebe: die Gelegenheiten kommen und gehen, wichtig ist nur das schnelle Geld, der Kick für den Augenblick. Doch so richtig glücklich ist er nicht, dass seine Träume und sein Buch dabei auf der Strecke bleiben. Erst seine Ex-Freundin Martine (Audrey Tautou) öffnet ihm die Augen. Ein Auftrag verschlägt ihn nach London, wo er sich in Wendy (Kelly  Reilly) verliebt. Aber dann muss er zurück nach Paris, um einen Auftrag für das Top-Model Celia zu erledigen und sein alter Lebensstil holt ihn wieder ein.

Trotz des deutschen Titels ist der Trip nach Russland erst in der letzten Viertelstunde ein Thema. In den übrigen über 100 Minuten befasst sich der überlange Film mit den Eskapaden seines Protagonisten. Von der spanischen Herberge ist also nicht mehr allzu viel übrig, was den Titel rechtfertigen würde. Zudem verfranst sich Klapitsch in viel zu vielen, viel zu langen Einzelepisoden und überflüssigen Einstellungen, die normalerweise keine Existenzberechtigung jenseits des Schneidetischs haben. So wiederholt sich vieles – auch der gute Soundtrack – leider viel zu oft und so richtig wünscht man sich kein Wiedersehen, trotz des wie immer überzeugenden Romain Duris („Der wilde Schlag meines Herzens“) und der vielen einfallsreichen optischen Spielereien.

Eine Kritik von Lars Tunçay

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