Whisky

Uruguay/Argentinien/Deutschland 2003 (Whisky) Regie: Juan Pablo Rebella und Pablo Stoll mit Andrés Pazos, Mirella Pascual, Jorge Bolani, Ana Katz, Daniel Hendler 98 Min. FSK o.A.

Cheese!

Trist ist der ewig gleiche Alltag in der kleinen Sockenfabrik in Montevideo. Weder der Besitzer, Don Jacobo, ein eigenbrötlerischer Griesgram, noch seine Angestellten, allen voran seine loyale Mitarbeiterin Marta haben viel zu lachen. Der Tod von Jacobos Mutter bringt die Beiden zusammen: sein Bruder Herman reist aus Brasilien an und Jacobo will ihm gegenüber den Schein einer Ehe wahren. Der Grund: zwischen den Brüdern herrscht ein fortwährender Konkurrenzkampf. Herman, verheiratet und Vater zweier Töchter ist ebenfalls Besitzer einer Sockenfabrik, die allerdings weit besser zu laufen scheint, als Jacobos. Während Herman eine Geschichte nach der anderen zum besten gibt, schweigt der missmutige Jacobo. Um an seinen Bruder heran zu kommen, schlägt Herman vor, ein paar Tage am Meer mit ihm und seiner vermeintlichen Frau zu verbringen. Doch während Jacobo nur noch verschlossener und ehrgeiziger wird, gegen seinen Bruder zu bestehen, löst sich Marta allmählich und genießt die Flucht aus ihrer kleinen Welt.

Von Kritikern gelobt und mit einer besonderen Erwähnung in Cannes bedacht, kann „Whisky“ nicht auf ganzer Linie überzeugen. Für den vielzitierten Vergleich mit dem Meister des leisen Humors Aki Kaurismäki fehlt der gemeinsamen Regiearbeit von Juan Pablo Rebella und Pablo Stoll die Nähe zu seinen Charakteren. So zeichnet sich ihr Film vor allem durch die Tristesse der Einsamkeit seiner Figuren und der eines Badeortes in der Nebensaison aus, die aber in den anderthalb Stunden zu oft unterstrichen werden und aus der am Ende kein Ausweg zu finden ist.

Eine Kritik von Lars Tunçay

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