Darshan – Die Umarmung

F/D 2005 Regie: Jan Kounen 96 Min. FSK o.A.

Einnehmend

Der französische Regisseur Jan Kounen („Dobermann“) hat sich, inspiriert durch die Erfahrungen, die er beim Dreh seines letzten Films, dem mystischen Western „Blueberry“ sammelte, mit zwei Dokumentationen auf die Suche nach religiösen Formen, abseits unserer bekannten westlichen Vorstellungen gemacht. Neben dem hierzulande leider nicht gezeigten „Other Worlds“ beschäftigt sich die Reihe „Another Reality“ in fünf eigenständigen Filmen mit außergewöhnlichen Persönlichkeiten und Regionen. In „Darshan – Umarmung“, dem ersten Teil seiner Reihe, führt der Regisseur uns nach Indien. Dort lernen wir Amma kennen, eine spirituelle Führerin wider Willen. Aufgewachsen in einfachen Verhältnissen entwickelte sie früh ein unermessliches Mitgefühl für ihre Mitmenschen und gelangte durch Meditation auf eine höhere Bewusstseinsebene. Seitdem spendet sie Rat und Trost und umarmte bis zum heutigen Tag bereits mehr als eine Millionen Menschen. Neben ihrer Rolle als hinduistische Heilige sammelt sie aber vor allem Geld für Bedürftige und finanziert heute mehr als 25.000 Heime für Frauen, mobile medizinische Versorgungscamps, sowie das von ihr gegründete „Amrita Institute of Medical Science an Research Hospital“ (AIMS), das heute als eines der besten Krankenhäuser Indiens gilt.

Jan Kounen war es als erstem Filmemacher gestattet, Amma mit der Kamera zu begleiten. Unaufdringlich verfolgt er die Trägerin des „Ghandi-King Preises für Gewaltlosigkeit“ bei ihren Reisen, spricht mit Familienangehörigen und Nachfolgern aus aller Welt und dokumentiert die Feierlichkeiten anlässlich ihres 50. Geburtstags. Mit neugierigem Blick, der vom ihm gewohnten schwerelosen Kamera und traumgleichen Bildern zeichnet er wertfrei und mit wenigen Worten das Bild einer einfachen Frau, die die Laster der ganzen Welt auf sich zu nehmen scheint, um sie ein wenig besser zu machen.

Eine Kritik von Lars Tunçay

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