SommerHundeSöhne

D 2005 Regie: Cyril Tuschi mit Stipe Erceg, Fabian Busch, Lilja Löffler, Martin Clausen, Daniela Ziegler 96 Min. FSK ab 12

Frischer Wind

Dem deutschen Film fehlt es nicht an Nachwuchs. Mit „SommerHundeSöhne“ kommt nun ein weiteres Debüt in die Kinos, dass vom digitalen Boom profitiert. In den Hauptrollen: zwei bekannte Gesichter des jungen deutschen Kinos. Stipe Erceg („Die fetten Jahre sind vorbei“) und Fabian Busch („Liegen lernen“) werden eher unfreiwillige Reisepartner. Als der schüchterne Frank (Busch) mit dem Wohnmobil seiner Mutter das Motorrad des draufgängerischen Marc (Erceg) anfährt, kapert der kurzerhand das rollende Heim, um sich, auf der Flucht vor der Polizei, damit in Richtung Marokko abzusetzen. Sein hilfloser Reisebegleiter findet die Idee reizvoll, wollte er doch immer mal die Wüste sehen. Auf dem Weg lesen die beiden die lebensfrohe Ilvy (Lilja Löffler) auf und zwischen Frank und ihr entwickelt sich eine zarte Liebesgeschichte. Doch auch Ilvy ist auf der Flucht und der Weg in den Norden Afrikas ist lang.

Märchenhaft surrealistisch erzählt Cyril Tuschis erster Kinofilm von der Reise zweier Außenseiter, die grundverschieden sind und trotzdem Freunde werden. Am Ende werden beide ihr Haltung und ihr Leben geändert haben. Bis dahin ist ihre Tour allerdings zahlreichen arg konstruierten Zufällen unterworfen. Auch stört der ständig wechselnde Gebrauch von 35mm- und Digital Video-Kameras, der dem geschulten Auge des Kinogängers die Unterschiede der Bildqualität vor Augen führt. Die Figuren werden aber, trotz ihrer im Dunkeln liegenden Vergangenheit, die auch am Ende des Roadmovies nicht völlig erhellt wird, sehr sympathisch gezeichnet, von Busch, Erceg und Löffler überzeugend verkörpert und mit viel Situationskomik versehen, so dass man „SommerHundeSöhne“ einen gewissen Charme nicht absprechen kann.

Eine Kritik von Lars Tunçay

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