Sideways


USA 2004 (Sideways) Regie: Alexander Payne mit Paul Giamatti, Thomas Haden Church, Virginia Madsen, Sandra Oh 123 Min. FSK ab 12

Gaumenschmaus

 

Miles Raymond (Paul Giamatti), erfolgloser Autor, geschieden und hochgradig depressiv begleitet seinen alten Freund Jack (Thomas Haden Church), einen ehemaligen Seriendarsteller, der allzu oft zwischen seinen Beinen denkt, auf einer Junggesellentour durch das Weingebiet Kaliforniens. Gemeinsam probieren die beiden reichlich Pinot, sinnieren über ihr gescheitertes Leben und treffen auf Maya (Virginia Madsen) und Stefanie (Sandra Oh). Während sich Jack in eine Affäre mit Stefanie stürzt, bevor er überhaupt verheiratet ist, traut sich Miles in seinen Selbstzweifeln versunken nicht, Maya seine Liebe zu gestehen. Am Ende steht das Wochenende und die Hochzeit, doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

.„Sideways“ mit einem guten Wein zu vergleichen, wäre zu nahe liegend. Und doch haben der Traubennektar und Alexander Paynes („About Schmidt“) Film vor allem eins gemeinsam: sie sind ein wahrlich geistreicher Genuss. „Vor allem Paul Giamatti („American Splendor“) ist hier ins seinem Element und kann seiner zynischen Ader ungehemmt freien Lauf lassen kann, dass es uns eine Freude ist. Sollte der Film und vor allem Giamatti in diesem Jahr nicht mit Preisen überhäuft werden, wäre dies ein Wunder. Was aber steckt in einem Regisseur, wie Payne, dass er seine Hauptdarsteller immer wieder zu so phänomenalen Leistungen animieren kann? Es ist wohl seine behutsame Erzählweise und der Leise Humor, mit dem er seine Charaktere ausstattet. Wie schon Jack Nicholson schickt Payne auch Paul Giamatti und Thomas Haden Church auf Reisen, sowohl physisch, als auch metaphysisch. So bleibt am herrlich offenen Ende die Hoffnung, dass Miles aus seiner Depression und Jack endlich zur Monogamie findet – und die Gewissheit den schmackhaftesten Film des noch jungen Jahres gesehen zu haben

Eine Kritik von Lars Tunçay

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