Schatten der Zeit

D 2005 (Schatten der Zeit) Regie: Florian Gallenberger mit Tannishtha Chatterjee, Prashanth Narayanan, Tillotama Shome, Irrfan Khan, Tumpa Das, Sikandar Agarwal 109 Min. FSK ab 6

Melodramatisch

Oscar-Preisträger Florian Gallenberger („Quiero Ser“) hat sich für sein Spielfilmdebüt ein ungewöhnliches Setting ausgesucht. Der Kurzfilmregisseur erzählt in „Schatten der Zeit“ eine klassische Liebesgeschichte, die im Indien der Kolonialzeit beginnt und sich über viele Jahrzehnte hinweg spannt. Als Kinder begegnen sich Ravi und Masha in einer Teppichfabrik vor Kalkutta. Ihre Eltern haben sie dort abgesetzt, um ihr Glück alleine zu versuchen. Masha will es zunächst nicht wahrhaben, dass sie von ihrem Vater im Stich gelassen wurde. In Ravi findet sie allerdings einen Freund im harten Arbeitsalltag. Als Masha Gefahr läuft, in die Hände eines schmierigen Reichen zu fallen, ermöglicht Ravi ihr die Flucht. Schweren Herzens verabschieden sich die Kinder und versprechen, sich an einem Vollmond im größten Tempel der Stadt wieder zu sehen. Doch Masha fällt einem Zuhälter in die Hände und gerät erneut in Gefangenschaft, während Ravi noch viele weitere Jahre in den Mauern der Fabrik fristen muss, bevor er endlich frei kommt. In Kalkutta nimmt er eine Arbeit als Teppichhändler an und macht sich auf die Suche nach Masha. Doch das Schicksal hält noch weitere verschlungene Wege für sie bereit, bevor sie endlich wieder zueinander finden.

Mit zwei Bayrischen Filmpreisen ausgezeichnet lief Gallenbergers melodramatische Liebesgeschichte im Sonderprogramm der diesjährigen Berlinale und begeisterte dort das Publikum. Kein Wunder, bei solch großem Gefühlskino. Mit unerwarteten Wendungen und zwei sympathischen Hauptfiguren versehen, lebt und leidet der Kinogänger rund zwei Stunden mit dem Geschehen auf der Leinwand. Ein Herzensprojekt, dem man die Leidenschaft fürs Kino ansieht.

Eine Kritik von Lars Tunçay

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