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Chile 2003 (Sábado) Regie: Matías Bize mit Blanca Lewin, Antonia Zegers, Víctor Montero, Diego Muñoz, Gabriel Díaz 65 Min FSK ab 6
Quickie
Das digitale Kino bringt Leben in die internationale Filmbranche. „Einfach draufhalten“ ist das Prinzip – auch beim chilenischen Regisseur Matías Bize. Dabei bedient er sich eines witzigen Kniffs, indem er den Kameramann in die Handlung mit einbezieht. Gabriel wird durch Zufall in die ganze Geschichte hineingezogen, als ihn seine Nachbarin Antonia bittet, zu dokumentieren, wie sie der ahnungslosen Blanca am Tag ihrer Hochzeit offenbart, dass sie schwanger ist – von Blancas zukünftigem Ehemann Víctor. Die gehörnte Gattin schnappt sich kurzerhand die Kamera samt Träger und stellt Víctor zur Rede.
Gut eine Stunde ist Bizes rasantes Vorehedrama lang und kommt nur bei einer langwierigen Autofahrt zur Ruhe. In Echtzeit erzählt, mit einem einzigen Schnitt und einem Soundtrack der vom Radio geliefert wird ist „Sábado“ ein erfrischendes Experiment mit kleinsten Mitteln und einem munter improvisierenden Ensemble. Nichts wirklich nachhaltig Bewegendes, aber mit genügend südamerikanischem Temperament gewürzt, um über eine Stunde zu unterhalten. Zusammen mit ein, zwei Kurzfilmen im Vorprogramm könnte daraus ein gelungener Kinoabend jenseits von Hollywood werden.
Eike Beul
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