Ray


USA 2004 (Ray) Regie: Taylor Hackford mit Jamie Foxx, Kerry Washington, Clifton Powell, Harry Lennix 152 Min. FSK ab 12

Einzelkämpfer

Ray Charles Robinson (Jamie Foxx) verliert früh seinen Vater, seinen Bruder und schließlich sein Augenlicht. Als Farbiger im Florida der 40er ist er immer auf sich allein gestellt und muss sich mit seiner Behinderung gegen das Leben behaupten. Was ihm bleibt ist sein Talent und seine Liebe zur Musik. Mit seinem außerordentlichen Gehör ist es für ihn ein Leichtes, die Größen des Jazz und Blues zu imitieren. So fasst er recht schnell Fuß in der Jazz-Szene Seattles und wird Pianist einer Coverband. Doch Ray ist für Größeres bestimmt: gemeinsam mit seinen Managern bei Atlantic und seiner großen Liebe Della Bea (Kerry Washington) findet er seinen eigenen Stil, verbindet erstmals Gospel mit R`n`B, Jazz und Rock`n`Roll und verkauft Millionen. Sein Geld steckt er allerdings zunehmend in Heroin. Dies und die zahlreichen Frauen, die seinen Weg kreuzen drohen Ray in die Abgründe seiner Vergangenheit zu ziehen.

Jamie Foxx ist Ray Charles – und zudem der interessanteste Neuzugang auf Amerikas Leinwänden. Nachdem er bereits Tom Cruise in „Collateral“ an die Wand spielte und mit seiner eigenen TV-Show triumphierte, hat er sich nun mit „Ray“ in die obere Oscar-Liga gespielt. Zwar singt Foxx keinen einzigen der Songs selbst – eine Entscheidung, die man bei einer Legende, wie Ray Charles nur begrüßen kann – seine Mimik und Gesten sorgen aber für größtmögliche Identifikation auf ganzer Länge. Die ist mit zweieinhalb Stunden recht lang ausgefallen, ohne dabei aber langatmig zu wirken. Regisseur Taylor Hackford („Im Auftrag des Teufels“) schafft es, die Balance zwischen Musik und Storytelling zu halten, verliert am Ende jedoch ein wenig die Zeit aus den Augen. So endet der Film zu aprubt und die letzten 20 Lebensjahre wirken wie eine epiloghafte Fußnote.

Eine Kritik von Lars Tunçay

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