The New World

USA 2005 Regie: Terrence Malick mit Colin Farell, Q’Orianka Kilcher, Christian Bale, Christopher Plummer, Ben Chaplin 136 Min FSK ab 12

Betörend

Amerikas Ausnahmefilmer machen sich rar, das ist man mittlerweile gewohnt. König der Wartezeit dürfte aber wohl Terrence Malick sein. Ganze drei Langfilme hat er in seiner über dreißigjährigen Karriere gedreht. Von seinem Debüt „Badlands“ über „Tage des Himmels“ bis hin zu „The Thin Red Line“ sind alle seine Filme Gedichte auf Zelluloid. Auch „The New World“ macht da mit seiner berauschenden Mischung aus orchestraler Musik und betörenden Bildern keine Ausnahme. Nur hat Poesie leider oft den Nachteil, dass sie inhaltlich, verglichen mit seitenschwerer Belletristik, recht mager ist. Malicks erster Film im neuen Jahrtausend ist zwar über zwei Stunden lang, seine Story aber in zwei Sätzen zusammengefasst: Im 17. Jahrhundert erreichen englische Siedler das Festland, aus dem später Nord-Amerika werden soll. Was folgt ist der Kampf um die Vorherrschaft und die Liebesgeschichte zwischen dem Soldaten Jon Smith (Colin Farell) und der Tochter des Eingeborenenkönigs (Q’Orianka Kilcher).

Wenige Worte werden gesprochen in den 136 Minuten. Meist ist nur der introspektive Off-Kommentar der Protagonisten zu hören oder die Musik von James Horner untermalt die Bilder. Das gibt dem Film die hypnotische Atmosphäre von „Apocalypse Now“ oder „2001“. Leider fehlt es Malicks Epos jedoch an monumentaler Bandbreite. Die Geschichte ist zu dünn und das letzte Drittel, in dem Christian Bale auf den Plan tritt, findet sich nicht in den Fluss des Films hinein. Letztendlich ist „The New World“ also eine wunderschön gefilmte Liebesgeschichte – mehr aber auch nicht.