Napola – Elite für den Führer

D 2004 (Napola) Regie: Dennis Gansel mit Max Riemelt, Tom Schilling, Devid Striesow, Jochen Bissmeier, Justus von Dohnányi 110 Min. FSK ab 12

Verführung

Nazideutschland 1942: der 17jährige Friedrich Weimer (Max Riemelt) träumt von einer Karriere als Boxer, die ihm im strengen Elternhaus im verarmten Wedding aber verwehrt bleiben wird. Als der Lehrer Heinrich Vogler (Devid Striesow) auf ihn aufmerksam wird, ist er begeistert von Friedrich und möchte ihn an seine Schule holen. Vogler ist allerdings Lehrer an der Nationalpolitischen Erziehungsanstalt (Napola) Allenstein. Sein Vater verbietet ihm, sich mit den Nazis einzulassen und so fälscht Friedrich die Unterschrift und macht sich auf eigene Faust auf den Weg. Doch in der militärisch geführten Eliteschule muss er schon bald feststellen, dass jeder, der Schwäche zeigt, dem Tod geweiht ist. Einzig in Albrecht (Tom Schilling), Sohn des Gauleiters Heinrich Stein (Justus von Dohnányi) findet er einen Freund. Bis die beiden in einer Übung mit dem Schrecken des Kriegs konfrontiert werden.

„Mädchen Mädchen“-Regisseur Dennis Gansel wagt sich gemeinsam mit seiner Drehbuchautorin Maggie Peren auf ungewohntes Terrain. Sie schildern die Schrecken des Dritten Reichs aus der Sicht von Jugendlichen, die in den Schulen des Führers zu willenlosen Schachfiguren erzogen werden. Mit Max Riemelt („Mädchen Mädchen“) und Tom Schilling („Crazy“) haben sie zwei Hauptdarsteller gefunden, die ihre Geschichte mit Glaubwürdigkeit und Leben füllen. Aber auch die übrige Besetzung, darunter Devid Striesow („Lichter“),Justus von Dohnányi („Das Experiment“) und Michael Schenk („Duell – Enemy at the Gates“), ist erstklassig. Gemeinsam schlagen sie ein fast vergessenes Kapitel der Geschichte auf und geben, trotz einzelner berechenbarer Handlungsabläufe, ein nachhaltiges Statement ab.

Eine Kritik von Lars Tunçay

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