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GB 2004 (Dear Frankie) Regie: Shona Auerbach mit Emily Mortimer, Jack McElhone, Gerard Butler, Mary Riggans ca. 105 Min FSK o.A.
Sympathisch
Wie das kleine schottische Familiendrama beim blockbustergewohnten Disney-Haus Buena Vista landen konnte, ist zwar ein Rätsel. Die internationale Aufmerksamkeit hat Shona Auerbachs Debüt aber durchaus verdient. Erzählt wird die Geschichte von Frankie und seiner Mutter Lizzie. Um ihren Sohn vor der harten Realität zu bewahren und ihm zumindest in seiner Imagination eine Vaterfigur zu gewährleisten, erzählte Lizzie dem 8jährigen, sein Vater sei auf See und könne deshalb nicht bei ihnen sein. Selbst die unzähligen Briefe, die Frankie seinem Vater immer wieder schreibt, beantwortet sie und erfährt so von den Gedanken und Träumen ihres taubstummen Sohns. Vor Frankies richtigem Vater sind die beiden indes schon seit Jahren auf der Flucht. Gemeinsam mit Lizzies Mutter müssen sie wieder einmal umziehen. Doch das Schiff, auf dem Frankies Vater angeblich arbeitet legt kurz darauf tatsächlich in der Hafenstadt an und Lizzie muss sich etwas einfallen lassen. Sie engagiert einen Matrosen, einen Mann ohne Vergangenheit und Zukunft, um für einen Tag Frankies Daddy zu spielen. Doch dadurch steht sie vor neuen Problemen.
Von den sozialen Schwierigkeiten bis hin zum trockenen Humor ist „Lieber Frankie“ ein typisch britischer Film. Die unspektakuläre Geschichte einer Mutter, der es schwer fällt, ihre Beschützerinstinkte aufzugeben vertraut vollends auf seine Hauptdarsteller. Emily Mortimer und der große „kleine“ Akteur Jack McElhone, die bereits in dem herausragenden „Young Adam“ gemeinsam vor der Kamera standen, meistern diesen Anspruch glänzend in grauen bildern schottischer Tristesse, die stimmungsvoll untermalt werden von einem waschechten britischen Soundtrack.
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