Lepel

NL 2005 Regie: Willem van de Sande Bakhuyzen mit Joep Trujen, Neeltje de Vree, Loes Luca, Carice van Houten, Barry Atsma, Kees Hulst 96 Min FSK o.A.

Skurril

Kinderfilme aus den Niederlanden sind einzigartig. Nicht nur, dass die Holländer seit Jahren einen quantitativ zahlreichen und qualitativ hochwertigen Output in diesem Genre beweisen – kein anderes Land kann ihnen außerdem in Sachen Skurrilität das Wasser reichen. Auch „Lepel“ erschafft eine ganz eigene Welt, die von garstigen Großmüttern und tausenden Trabis beherrscht wird. Letztere Idee kam wohl aufgrund der Dreharbeiten in Gera, Weimar und Leipzig auf – doch gerade das knallgrüne Plastikauto des Lehrers Bijts passt perfekt in Lepels Welt. Außerdem benutzt Regisseur Willem van de Sande Bakhuyzen die Trabis als Stilmittel, um zu zeigen, dass sich die Kaufhausbesitzerin Broer von der Masse abhebt. Mit ihrem stets matschverschmierten Landrover, heizt sie in ihrer Freizeit durch die Wälder und träumt heimlich von einer Safaritour in Afrika. Ihr Angestellter Max träumt derweil davon, ihr endlich seine Liebe zu gestehen. Klar, dass der 7jährige Lepel und seine Freundin Pleun da gerne nachhelfen. Denn Lepel ist auf der Suche nach Geborgenheit, da seine Eltern in einem Ballon die Welt umreisen und seine Großmutter ihn für sich schuften lässt. Doch in Pleun und Max findet er Freunde und im Kaufhaus ein neues Zuhause.

In den Niederlanden produziert und mit deutscher Förderung gedreht, ist „Lepel“ eine Bereicherung für den hierzulande immer noch unterrepräsentierten Kinderfilmmarkt. Mit Phantasie und ganz weltlichen Themen, wie Liebe und Tod bietet der Film einen angenehmen Kontrast zum penetranten, knallbunten Zielgruppenkino Hollywoods.

Eine Kritik von Lars Tunçay

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