L.A. Crash

USA 2005 (Crash) Regie: Paul Haggis mit Don Cheadle, Sandra Bullock, Matt Dillon, Thandie Newton, Brendan Fraser, Jennifer Esposito 113 Min FSK ab 12

Nähe

Am Anfang krachts, doch dieser Aufprall ist nur einer von vielen, die wir in 24 Stunden L.A. erleben. Die Welt von „L.A. Crash“ liegt abseits der Hochglanzkulisse Hollywoods. Hier geht es ums nackte Überleben in einer von Rassenhass geprägten Metropole. Dabei variiert Haggis den Fokus von ganz unten, bis in die Oberschicht, legt Opfer, wie Täter unter das Mikroskop und zeigt dabei, dass der Übergang meist fließend verläuft. Da sind die beiden Straßenkids Peter and Anthony, die sich mit Diebstählen und Überfällen über Wasser halten und ihr Handeln mit ihrer Diskriminierung in der Gesellschaft rechtfertigen, ohne zu begreifen, dass sie den allgemeinen Vorurteilen haargenau entsprechen. Der einfache, persische Ladenbesitzer Farhad hingegen ist jedem gegenüber misstrauisch und schaufelt sich so beinahe sein eigenes Grab. Das schwarze Produzentenpaar Cameron und Christine gerät an- und auseinander über eine Polizeikontrolle, bei der der verbitterte Cop Ryan handgreiflich wird. Sein junger, idealistischer Kollege Tom kann das Verhalten seines Vorgesetzten zunächst nicht ertragen, sieht sich aber bald mit seiner eigenen dunklen Seite konfrontiert. Und schließlich muss die verwöhnte, hysterische Jean feststellen, dass ihre einzige Freundin die puerto-ricanische Haushälterin ist. Sie alle bewegen sich durch den Kosmos ihrer eigenen Welt, die beeinflusst wird, von der des anderen. Raffiniert verwebt Haggis´ in seinem im Stile von „Magnolia“ inszenierten Regiedebüt die einzelnen Lebenswege und wirft einen atmosphärisch dichten und unbequem realistischen Blick hinter die Fassade der amerikanischen Großstädte.

Eine Kritik von Lars Tunçay

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