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Rus 2002 Regie: Aleksandr Rogozhkin mit Anni Kristiina-Jusoo, Ville Haapasalo, Viktor Bychkov 100 Min. FSK ab 12
Völkerverständigung
1944 irgendwo in Lappland: Zunächst fallen ein paar Worte Russisch und Deutsch, dann sind wir mit Veikko allein in der Stille. Der junge Scharfschütze ist ungewollt von der Universität in die Kriegswirren geraten, als die Deutschen Finnland besetzten. Jetzt sitzt er in einer Nazi-Uniform an einen Felsen gekettet fest. Während seiner erfindungsreichen Versuche, sich zu befreien, beobachtet er einen Gefangenentransport, der von einer Fliegerstaffel abgeschossen wird. Der Gefangene überlebt und die Lappin Anni schleppt ihn in ihr Haus, um ihn gesund zu pflegen. Schließlich entkommt auch Veikko seinem Gefängnis und sucht Schutz bei Anni. Die junge Frau freut sich über so viel männliche Abwechslung, wurde ihr Mann doch vor Jahren von der Armee verschleppt. So vergnügt sie sich bald mit Veikko und holt den Russen Ivan zurück ins Leben. Inmitten der verschneiten Berghänge könnte dies für die drei das Paradies sein, würde nicht im Kopf von Ivan noch immer Krieg herrschen. Da alle drei eine andere Sprache sprechen, fällt es Veikko schwer, dem Russen klar zu machen, dass er gezwungen wurde, für die Deutschen zu kämpfen. Schließlich eskaliert die Situation.
Aus Russland kommt dieses Plädoyer gegen den Krieg und für Völkerverständigung, selbst wenn sie so schwer fällt, wie in diesem Falle. Wir lesen derweil Untertitel und amüsieren uns über die situationsbedingte Komik. Aber egal, aus welchem Land man stammt, dieses russische Kleinod ist ein herzerwärmendes Gleichnis über die menschliche Idiotie Kriege zu führen und ein gutes Beispiel dafür, warum man Kinofilme nicht synchronisieren sollte.
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