In deinen Händen

Dänemark 2003 (Forbrydelser) Regie: Annette K. Olesen mit Ann Eleonora Jorgensen, Trine Dyrholm, Nikolaj Kopernikus 101 Min.

Wunder Punkt

Etwas scheint anders zu sein mit Kate (Trine Dyrholm). Als sie in das Frauengefängnis eingeliefert wird, weiß die junge Pfarrerin Anna (Ann Eleonora Jørgensen) zunächst nichts über ihre Vergangenheit, aber ihre Neugier wird geweckt, als sie hört, dass Kate eine göttliche Erfahrung gemacht haben soll und nun in der Lage sei, ihre drogenkranken Mitinsassinen von der Sucht zu befreien. Als die junge Frau der unfruchtbaren Anna auch noch weissagt, dass sie schwanger sei, ist der Glauben der Pfarrerin endgültig erschüttert. Doch es wird bei dem Kind eine mögliche Behinderung entdeckt und Anna und ihr Mann Frank (Lars Ranthe) müssen sich für oder gegen eine Abtreibung entscheiden. Und auch Kate bekommt Probleme mit der Drogenpusherin Jossi.

Grau und deprimierend ist es in Skandinaviens Kinos, nachdem die Welle der leichten Komödien der letzten Jahre abgeebbt ist. „Wilbur wants to kill himself“, „Flickering Lights“, „Open Hearts“ – überall färben Schicksalsschläge die komödiantischen Ansätze Schwarz. Auch „In Deinen Händen“ beginnt leichtfüßig: unerwartetes Kinderglück, eine Liebesgeschichte und beruflicher Erfolg bauen die Basis zu den gut gezeichneten und hervorragend verkörperten Charakteren auf. Auch der Schuss Mystik, der in Gestalt von Kate in die Geschichte kommt, wirkt zunächst nicht deplaziert. Dann will Anette K. Olesens („Kleine Missgeschicke“) Drama aber zu viel und schießt über die dem Wettbewerbsbeitrag der diesjährigen Berlinale zugrunde liegende, durchaus interessante Fragestellung, ob man sein Leben in die Hände eines Anderen legen sollte hinaus. Lose Enden bleiben und am Schluss ist zu viel ungesagt und ungeklärt.

Eine Kritik von Lars Tunçay

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