Hautnah

USA 2004 (Closer) Regie: Mike Nichols mit Jude Law, Julia Roberts, Natlie Portman, Clive Owen 104 Min. FSK ab 12

Hochglanzbeziehungen

Dan (Jude Law) ist ein gescheiterter Romanautor, der für eine Zeitung Nachrufe für Verstorbene verfasst. In den Straßen Londons trifft er auf Amerikanerin Alice (Natalie Portman), die ihm das bewegte Leben offenbart, nach dem er für sein Erstlingswerk gesucht hatte und beginnt eine Beziehung mit ihr. Bei einem Shooting für sein Buch lernt Dan die amerikanische Fotografin Anna (Julia Roberts) kennen, verführt sie und geht fortan mit ihr fremd. Anna ist allerdings mit dem smarten Dermatologen Larry (Clive Owen) liiert, den Dan zufällig bei einem Internetchat „kennen“ lernt. Da Larry der jungen Alice verfällt könnte das Beziehungsgeflecht für alle glimpflich ausgehen, doch so einfach ist es dann doch nicht mit der Liebe.

Zeit und Raum scheinen unbedeutend in Mike Nichols („Die Reifeprüfung“) unkonventionellem Liebesfilm. Das mag daran liegen, dass „Hautnah“ seine Premiere am Broadway hatte. Doch trotz einiger verwirrender Momente hat das Theaterstück die Übertragung auf die Leinwand gut überstanden. Das ist zum einen Nichols behutsamer Regie zu verdanken, zum anderen leistet die exzellente Besetzung und der exzellente Soundtrack mit den wunderschönen Songs von Damien Rice ihr Übriges. In langen, cleveren, hin und wieder extrem schlüpfrigen Dialogen wird über Liebe, Sex und Vertrauen philosophiert, ohne dass auch nur eine exzessive Bettszene gezeigt wird. Eine angenehme Abwechslung und ein anregendes Diskussionsthema, von allen Beteiligten hervorragend in Szene gesetzt – fast schon zu hübsch, denn wenn Dan zwischendurch Annas Aufnahmen als Lüge bezeichnet, weil sie traurige Menschen in wundervollen bildern darstellen, so trifft dass eigentlich auch auf „Haunah“ zu.

Eine Kritik von Lars Tunçay

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