Das Comeback

USA 2005 Regie: Ron Howard mit Russel Crowe, Renee Zellweger, Paul Giamatti, Paddy Considine, Bruce McGill 145 Min. FSK ab 12

Russel der Gute

Während Russel Crowe sich abseits der Leinwand derzeit nicht allzu viele Freunde macht, gibt er im Kino mal wieder den aufrechten Heldentyp. Diesmal in authentischer Form von Jim Braddock. Der irische Einwanderer schlug sich Ende der Zwanziger Jahre im Ring nach oben, bevor ihn die große wirtschaftliche Depression dazu zwang, aufzuhören. Jahre der Armut und die Angst um das Leben seiner Frau Mae (Renee Zellweger) und der drei Kinder folgten, bevor Braddock ein Comeback versuchte und zum Held der Arbeiterschicht aufstieg.

Diese Jahre fliegen am Zuschauer, trotz einer exorbitanten Filmlänge von 145 Minuten förmlich vorbei. Anhand des Schicksals von Jims Kumpel Mike (Paddy Considine) und einiger anderer Episoden versucht Hollywoods Heldenfilmer Ron Howard („Apollo 13“) das Elend der Wirtschaftskrise in melodramatischen Hochglanzbildern und mit einer armgeschminkten Zellwegger zu veranschaulichen. Mittendrin der gute Mensch aus Irland, der auch in größter Not noch aufrecht steht und selbst die Sozialhilfe zurückzahlt, sobald es wieder aufwärts geht. Ihm zur Seite steht eine überzeugende Nebendarstellerriege, allen voran Paul Giamatti („American Splendor“) und der wie immer überzeugende Considine, dessen Figur allerdings ziemlich hohl bleibt. Howard konzentriert sich lieber auf das verklärte Bild einer amerikanischen Heldenfigur, das von keinerlei Schatten getrübt werden darf. Das ist Gutmenschkino, wie wir es von Howard und Crowe gewohnt sind – das aber eigentlich keiner braucht.

Eine Kritik von Lars Tunçay

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