Cowgirl

D 2004 (Cowgirl) Regie: Mark Schlichter mit Alexandra Maria Lara, Wotan Wilke Möhring, Peter Lohmeyer, Gottfried John, Ralf Richter 78 Min. FSK ab 12

Überdreht

Paula (Alexandra Maria Lara) hatte sich das Leben eigentlich ganz anders vorgestellt, als sie auf dem Abiturball auf ihre große Liebe Max (Wotan Wilke Möhring) wartete. Doch Max tauchte nie auf und heute, zehn Jahre später, lebt sie im verschlafenen Nest Struvensiel, ist verheiratet mit dem biederen Edgar Jakobi (Peter Lohmeyer) und fristet ihr Dasein als Hausfrau. Als sie allerdings beim zehnjährigen Abijubiläum wieder auf Max trifft, ist das für sie die Befreiung aus den ehelichen Zwängen – und der Beginn einiger abenteuerlicher Tage in Hamburg, wo sie einen Gangsterboss zur Strecke bringt, zur Gejagten seiner Handlanger wird und mehrfach ihr Leben aufs Spiel setzten muss.

Eine beeindruckende Riege an Schauspielern hat Regisseur Mark Schlichter („Der Ausbruch“) für seinen ersten Kinofilm zusammentrommeln können. Peter Lohmeier, der mal wieder vollends in seiner Rolle aufgeht, Gottfried John als unehrenhafter Polizeichef, Ralf Richter, als Gangster und Oliver Korittke in einer Minirolle als Videothekenhändler – sie alle waren schon mal in früheren TV-Produktionen Schlichters zu sehen. Da kam die Zusage für „Cowgirl“ wohl vor dem Studium des Drehbuchs. Es mag ja durchaus eine gute Idee sein, einen Groschenroman auf die Leinwand zu bringen, allerdings sollte man dann auch so konsequent sein und den Film vollends überzeichnen. Dieser Mut, der zu Beginn in einer viel versprechenden Vorgeschichte Lust auf Mehr macht und eine gewisse Portion Selbstironie geht „Cowgirl“ mit fortschreitender Laufzeit abhanden. So kann sich Schlichters Film nicht zwischen Krimi und Komödie entscheiden und lässt den Zuschauer ratlos zurück.

Eine Kritik von Lars Tunçay

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