Die Brautjungfer


F 2004 (La Demoiselle d`honneur) Regie: Claude Chabrol mit Benoît Magimel, Laura Smet, Solène Bouton, Anna Mihalcea, Aurore Clément 110 Min. FSK ab 12

Philippe (Benoit Magimel) ist der Mann im Hause und fühlt sich verantwortlich für seine Mutter und seine beiden Schwestern. Die 23jährige Sophie (Solène Bouton) steht kurz vor der Heirat mit dem soliden Jacky (Eric Seigne) und die Jüngste, Patricia (Anna Mihalcea), sorgt mit ihrem turbulenten Lebensstil immer wieder für Sorgen bei ihrer Mutter Christine (Aurore Clément). Die hat in Gérard eine neue Liebe gefunden, die sich jedoch schnell als Luftnummer entpuppt. Während Philippe noch damit beschäftigt ist, die Familienbüste, die seine Mutter Gérard geschenkt hat aus dessen Garten zurück zu stehlen, laufen die Vorbereitungen für die Hochzeit auf Hochtouren. Auf der Feier lernt Philippe die undurchschaubare Brautjungfer Senta (Laura Smet) kennen und verliebt sich in die fordernde, selbstbewusste junge Frau. Allerdings werden ihm ihre Geschichten über ihre bewegte Vergangenheit und angebliche Vorsprechtermine für Woody Allen bald zuviel. Als sie schließlich einen Mord von ihm fordert, als Beweis seiner Liebe, beginnen ihm die Dinge über den Kopf zu wachsen.
Claude Chabrol ist ein Meister der Beobachtungen des Alltags. Seine Figuren scheinen zunächst in einer heilen Welt zu leben, die jedoch bei näherer Betrachtung deutliche Risse zeigt. Seine zweite Verfilmung eines Romans der Krimiautorin Ruth Rendell („Biester“) kommt aber natürlich nicht ohne Leiche aus. Bei all den Zweifeln und Halbwahrheiten hätte man sich allerdings hier und da ein wenig mehr Licht in dunklen Gefühlswelten erhofft. Vielleicht hätte das auch dem gut aufspielenden Benoît Magimel („Die Klavierspielerin“) geholfen.

Eine Kritik von Lars Tunçay

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