Boudu

F 2005 (Boudu) Regie: Gérard Jugnot mit Gérard Jugnot, Gérard Depardieu, Cathérine Frot, Constance Dollé, Jean-Paul Rouve 102 Min

Leben und leben lassen

Sie teilen sich einen Vornamen, sind Frankreichs Kinolieblinge und doch könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Jetzt spiel Gérard Depardieu erstmals in einem Film von Gérard Jugnot und auch ihre Rollen sind geprägt von ihrem Gegensatz. Da ist der kleinbürgerliche Galerist Christian (Jugnot), der sehr gerne zu der Upper Class gehören würde und das am liebsten an der Seite seiner jungen Assistentin Coralie (Constance Dollé). Stattdessen wird er geduldet, von seiner wohlhabenden, aber depressiven Frau Isolde (Cathérine Frot), die er mit Medikamenten ruhig stellt. Sein großer Wurf als Galerist scheitert derweil an der Exzentrik seines Protegés. Sein Leben wird gründlich auf den Kopf gestellt, als er eines Abends den Clochard Boudu (Depardieu) aus dem Fluss fischt, in dem dieser sich gerade das Leben nehmen wollte. Der Lebemann Boudu nistet sich bei Christian ein und wirft sich mit seinem Charme gleich an beide Frauen ran. Höchste Zeit ihn loszuwerden, aber das ist leichter gesagt, als getan.
Regisseur und Hauptdarsteller Jugnot, bei uns erst im letzten Jahr so richtig bekannt geworden mit seinem Sängerknaben-Drama „Die Kinder des Monsieur Matthieu“, ist Spezialist für die menschliche Komödie. Auch in „Boudu“ menschelt es gewaltig und die Botschaft steht in großen Lettern auf die Leinwand gepinselt. Das wirkt stellenweise penetrant und am Ende allzu gefällig, so dass „Boudu“ viel von der Energie, die vor allem vom gut aufgelegten Depardieu an den Tag gelegt wird, verschenkt.

Eine Kritik von Lars Tunçay

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