Bin-Jip

J/Südkorea 2005 Regie: Kim Ki-Duk mit Jae Hee, Lee Seung Yeon, Kwon Hyuk-Ho, Ju Jin-Mo 88 Min FSK ab 12

Hole in One

„Bin-Jip“ ist nicht weniger als ein Meisterwerk und Kim Ki-duks bester Film. Soviel sei vorab gesagt. Vor allem ist der 11. aber sein Zugänglichster und Zärtlichster. Liebesfilme waren sie mehr oder weniger alle, nur rückt die Liebe mit jedem Film in den Vordergrund und die Gewalt in ihr verliert an Gewicht. Hart geht es aber wahrlich auch hier zu. Die Geschichte des Draufgängers Taek-suk, der in fremde Häuser einbricht, sich in Abwesenheit der Bewohner dort breit macht und Spuren hinterlässt, erfährt erste Gewalteinwirkung, als er von der hübschen Sun-hwa entdeckt wird und sie aus den Fängen ihres brutalen Ehemannes befreit. Fortan gehen die beiden gemeinsam dem seltsamen Hobby Taek-suks nach. Doch als sie schließlich im Gefängnis landen, will sich der gehörnte Ehemann rächen und seine Leidenschaft für Golf spielt dabei eine schmerzhafte Nebenrolle.

Mit wenigen Dialogen – der Hauptdarsteller spricht den ganzen Film über kein einziges Wort und seine Angebetete sagt lediglich „Ich liebe dich“ – und wunderschönen, ausdrucksstarken Szenen erzählt Ki-Duk („Frühling, Sommer, Herbst, Winter...und Frühling“) auf ruhige, eindringliche Art und Weise eine Geschichte von wahrer Liebe. Sein Protagonist überrascht dabei immer wieder mit neuen Ideen, sich an die Gegebenheiten anzupassen. Seine Transformation zum lautlosen Schatten ist schließlich die geniale Krönung einer spannenden und schmerzhaften Suche nach Halt, die schließlich in der Liebe endet. Ein wirklich meisterhaftes Werk des asiatischen Kinos, das sich einmal mehr als das derzeit Interessanteste in den Lichtspielhäusern behauptet.

Eine Kritik von Lars Tunçay

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