Beyond the Sea


USA 2004 (Beyond the Sea) Regie: Kevin Spacey mit Kevin Spacey, Kate Bosworth, John Goodman, Bob Hoskins, Greta Scacchi 118 Min. FSK ab 12

Herzenssache

Jeder kennt Frank Sinatra oder Dean Martin und ihre Hits, aber ihr größter Zeitgenosse Bobby Darin ist unerklärlicherweise in Vergessenheit geraten. Dabei hat er mit Evergreens, wie „Beyond the Sea“, „Dream Lover“, „Splish Splash“ oder seiner Kurt Weill-Interpretation „Mack the Knife“ eine weit größere Bandbreite an Stilen bedient, als der ewige Vegas-Star Sinatra. Nun hat sich Kevin Spacey seinen lang gehegten Wunsch erfüllt und Bobby Darin ein Denkmal gesetzt. Er selbst spielt den leidenschaftlichen Sänger, Schauspieler und Frauenhelden vom Beginn seiner Karriere in den 50ern, bis kurz vor seinem frühen Tod 1973.

Am Anfang soll ein Film gedreht werden über sein Leben und wer könnte diese Rolle besser übernehmen, als Darin selbst. Gemeinsam mit seinem kindlichen Alter Ego sind wir zeuge der wichtigsten Station in seinem Leben: die Diagnose seines Kinderarztes, der dem herzkranken Bobby gerade mal 15 Lebensjahre bescheinigt, die Entdeckung seiner größten Leidenschaft, der Musik, die sein Herz viele weitere Jahre antreiben wird, die Liebe zu der Schauspielerin Sandra Dee und sein kommerzieller Auf- und Abstieg, der schließlich in einem grandiosen Comeback in Vegas mündet. Den Tod Darins enthält uns Kevin Spacey, der mit „Beyond the Sea“ auch seine zweite Regiearbeit vorlegt, vor, auf dass wir Darin in bester Erinnerung behalten. Diese durchaus noble Absicht sorgt manchmal für eine etwas zu nett-verklärte Sicht der Dinge. Spaceys Enthusiasmus, seine immensen Entertainer- und Gesangqualitäten (alle Songs sind live gesungen) und erstklassige Nebendarsteller, wie John Goodman und Kate Bosworth sorgen aber dafür, dass man Ende alle Zweifel zerstreut sind, ob Spacey nun die Idealbesetzung für den wesentlich jüngeren Darin ist.

Eine Kritik von Lars Tunçay

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