Being Julia

CDN/USA/GB/Ung. 2004 (Being Julia) Regie: István Szábo mit Anette Benning, Jeremy Irons, Michael Gambon, Shaun Evans, Lucy Punch ca. 105 Min FSK o.A.

Bühnenreif

Endlich mal wieder Gute-Laune-Kino auf hohem Niveau: „Being Julia“ ist ein reines Leinwandvergnügen. Seine Ausstrahlung hat István Szábos („Taking Sides“) Theaterkomödie vor allem Anette Benning („American Beauty“) zu verdanken, die für ihre Leistung zu Recht für den Oscar nominiert, allerdings zu unrecht übergangen wurde. Der britische Autor W. Somerset Maugham lieferte die zeitlose Romanvorlage, die im London der 30er Jahre angesiedelt ist. Die alternde Diva Julia Lambert (Lambert) hat mit dem aufstrebenden schauspielerischen Nachwuchs und ihrem frigiden Ehemann (Jeremy Irons) zu kämpfen. Der ehrgeizige junge Amerikaner („wie buchstabiert man das?“) T-o-m Fennel (Shaun Evans) kommt da gerade recht, um Julias Ego zu streicheln. In unheimlicher Bewunderung gibt er sich ihr hin und Julia nutzt diesen Jungbrunnen als schauspielerische Inspirationsquelle. Als allerdings die hübsche Blondine Avice Chrichton (Lucy Punch) auf den Plan tritt, muss sich Julia etwas einfallen lassen, um die ungeliebte Konkurrenz auszuschalten.

Mit jeder Menge Wortwitz und einer hervorragenden Besetzung gelingt es Szábo die Sympathien wirklich jedes Kinogängers für Julia zu gewinnen. Das ständige Auftauchen ihres Mentors, verkörpert von Sir Michael Gambon bringt einen Schuss schriftstellerischer Perspektive ins Spiel, woran der bissige Maugham sicher seine wahre Freude gehabt hätte – wie wohl an dem gesamten Film.

Eine Kritik von Lars Tunçay

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