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D 2004 (Alles auf Zucker!) Regie: Dani Levy mit Henry Hübchen, Hannelore Elsner, Udo Samel, Steffen Groth FSK ab 12
Schlemil
Der jüdische Humor hat eine lange Tradition im Kino: Woody Allen, Mel Brooks, Ernst Lubitsch – sie alle haben gezeigt, dass sich unter Bart und Hut ein charmantes Grinsen verbirgt. Nun tritt Dani Levy („Stille Nacht“) in ihre Fußstapfen.
Sein Protagonist Jaecki Zucker (Henry Hübchen) erzählt uns mit lakonischem Witz von den letzten Tagen, die zu dem komatösen Zustand, in dem er nun im Krankhaus vor sich hindämmert, geführt haben. Der notorische Spieler steht zwischen den Welten: Ost und West, Deutsch und Jüdisch. Den Kontakt zu seinem Bruder und seiner Mutter, die kurz vor dem Mauerbau nach Frankfurt flüchteten, hat der Berliner lange abgebrochen, seine jüdischen Wurzeln verleugnet der Bordellbesitzer vehement. Als ihn seiner Frau Marlene (Hannelore Elsner), die die Nase voll hat, von seinen Lügen und Spielschulden, endgültig auf die Straße setzt, weiß sie noch nicht, dass ein Telegramm seines Bruders alles ändern wird: die Mutter ist gestorben und soll auf heimischem Grund beerdigt werden. Sie hinterlässt Jaecki und seinem Bruder Samuel (Udo Samel) eine Erbschaft. Voraussetzung ist allerdings, die beiden raufen sich zusammen und kommen endlich zu einer Aussprache. Jaecki möchte mit alldem eigentlich nichts am Hut haben und stellt sich stur. Die Aussicht auf seine finanzielle Konsolidierung und der Druck seiner Frau drängen ihn jedoch dazu, sich zu ändern.
Sympathisch und mit einer dezenten Überzeichnung erzählt der jüdisch-stämmige Dani Levy diese, auch autobiographisch gefärbte Geschichte. Seinen Charme zieht der Film dabei besonders aus den exzellenten Schauspielerleistungen und den liebenswerten Figuren. Die aus christlicher Sicht seltsamen jüdischen Eigenarten sorgen für reichlich Gelegenheit zum Schmunzeln und machen die ansich recht vorhersehbare Story bis zum Schluß unterhaltsam.
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